Zukunft sichern.

Steps for Children wurde von einem Hamburger Unternehmer gegründet. Michael Hoppe, geb. 02.10.1948, hatte mit Anfang 50 erfolgreich sein eigenes Marktforschungsinstitut an Ipsos, einen der weltweit führenden Unternehmen für Markt- und Sozialforschung verkauft. Sein Management und Unternehmer Know How hat er dann als „Social Entrepreneur" mit vollem Einsatz in die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung „Steps vor Children" eingebracht.

Das Ziel dieser Stiftung ist es, neben Aufbau von Einrichtungen für Schulung und Ausbildung, immer mehr Kleinunternehmen vor Ort zu gründen und dadurch Qualifizierung, Arbeitsplätze und Einkommen zu generieren. Überschüsse fliessen in den Kreislauf zurück und sollen dazu beitragen, dass die Bevölkerung immer weniger abhängig von Spenden von aussen wird. Angefangen mit einem Klassenraum und 30 Kindern in Okakarara, 250 km südlich von der berühmten Etosha Pfanne, ist das Engagement über die Jahre auf acht Standorte in Namibia und Simbabwe, mit Schulbildung und Nahrung für über 2000 Kinder und Jugendliche angewachsen. Daneben sind Suppenküchen, Nähstuben, Schreinerei, Gemüsegärten, Computerschulen, Gästehäuser und Appartments entstanden, verbunden mit über 60 neuen Arbeitsplätzen.

Vor Gründung von Balloon in 2024 hat sich Bernhard von Treuenfels mit seinem sozialen Engagement an dem gemeinnützigen Verein „Internationaler Club der Schlitzohren e.V." orientiert. Mit dem Vorstandsvorsitzenden dieses Vereins, Matthias Graf Lambsdorff, ist Bernhard v. Treuenfels befreundet und über diesen Weg auch Mitglied des Vereins geworden. Die „Schlitzohren" wurden bereits 1979 durch Werner Bungert, einem erfolgreichen Lederfabrikanten aus Mühlheim gegründet. Die Idee war, die Initiative, Kreativität und das kaufmännische Geschick der Unternehmer – also die sogenannte Schlitzohrigkeit – zu nutzen, um nicht nur erfolgreich Geschäfte weltweit abzuschliessen, sondern gleichzeitig auch die Not von Kindern auf allen Kontinenten zu lindern. Damals war der Begriff Schlitzohrigkeit weniger negativ belegt. Es gab noch nicht den Begriff des „fair trade", häufig galt, dass der Zweck die Mittel heilige. Tauschen und Täuschen lagen nahe beieinander und Handel und Händel ebenso. Auf welche Art auch immer, in den über 45 Jahren wurden durch die Schlitzohren über 1300 Projekte in über 70 Ländern unterstützt: mit Kleiderspenden und Lebensmitteln, der Ausstattung von Schulen und medizinischen Einrichtungen, der Finanzierung von Operationen und vielem mehr. Das erste Projekt aus dem großen Angebot, was Bernhard von Treuenfels am meisten zusagte, da es in erster Linie um die schulische und berufliche Förderung ging, war „Steps for Children".

Projektportrait

Balloon und die Schlitzohren spenden für ein Bildungsprojekt in Namibia

Projektförderung durch Treuenfels/Balloon

2021 bis 2025: In diesen 5 Jahren wurden i.d.R. jährlich 5.000 € an die „Schlitzohren" überwiesen, zweckgebunden an Projekte für „Steps for Children". Die Schlitzohren haben diese Summe in der Regel verdoppelt, um Förderanträge in Größenordnung von ca. 10.000 € zu bedienen. Die Mittel wurden für unterschiedliche Zwecke verwendet, wie z.B: Winterkleidung und Winterdecken, mobile Bibliothek, Betreuung Waisenkinder, Schutzengelkinder,….

Silvia Reichmann, geb. 14.03.1966, deutschabstämmig wuchs wohlbehütet in Sao Paulo auf und besuchte die deutsche Schule „Porto Seguro". Aufgrund eines Umzugs mit ihrem Mann nach Süd-Bahia fand sie, als ausgebildete Pädagogin hier ein neues Betätigungsfeld. Sie wollte ihre Kinder nicht in eine typische elitäre Privatschule schicken sondern verwirklichte ihren Traum: der Aufbau eines sozialen Projekts, einer Musterschule inmitten eines Naturschutzgebietes mit waldorfpädagogischem Ansatz und möglichst diversifizierter Schülerschar. Unterstützung fand sie durch eine Reihe von zugezogenen Eltern, sowohl aus dem wohlhabenden Süden Brasiliens, als auch aus anderen Teilen der Welt, die den ganzheitlichen, sozialen und naturverbundenen Ansatz von Silvia Reichmann teilten. So entwickelte sich aus einer vormals kleinen Dorfschule mit einer Handvoll Schülern in der Nähe der Kleinstadt Serra Grande, auf halbem Weg zwischen Ilheus und Itacaré, ein großzügiger Schulkomplex mit Kindergarten, getrennten Schulgebäuden für jede der 8 Klassen bis zur Oberstufe, Küche und Kantine, Kunsträumen und Wekstatt, Gartenbaubetrieb und Sportplatz. Über 300 Schüler werden hier parallel unterrichtet und für einen beruflichen Einstieg oder ein Studium an der Uni vorbereitet. Da die öffentlichen Zuschüsse begrenzt sind und zahlende Eltern weniger als 50% ausmachen, ist die Schule auf Spenden angewiesen. Bernhard wurde auf diese sehr förderungswürdige Einrichtung aufmerksam über eine Freundin, Tini v. Heydebreck aus Hamburg, die ebenfalls in Sao Paulo aufwuchs und Schulkollegin von Silvia war. Im Juni 2025 konnte sich Bernhard persönlich überzeugen von dem erfolgreichen Wirken dieser besonderen schulischen Einrichtung, dessen Ruf inzwischen Ursache dafür ist, dass viele Familien, die in der Region ansässig werden, ihren Wohnsitz nach Serra Grande verlegen, um ihren Kindern den Schulbesuch in Dendê da Serra zu ermöglichen.

Projektportrait

Escola Dendê da Serra

Projektförderung durch Treuenfels/Balloon

Die Ashaninka sind ein indigenes Volk im westlichen Amazonasgebiet. Mit ca 98.000 Angehörigen gehören sie zu den größten der insgesamt über 400 Urvölkern in Lateinamerika. Sie leben größtenteils in Peru am östlichen Rand der Kordilleren in den Regionen Junin, Pasco, Huanuco und Ucayali. Die Gemeinschaft erstreckt sich grenzüberschreitend bis nach Brasilien in den Bundesstaat Acre. Die Ashaninka suchen, anders als viele andere Völker, nicht die Konfrontation oder Isolation als Schutz vor Bedrohung und Vertreibung durch illegale Holzfäller und Drogenschmuggler, sondern versuchen proaktiv ein Zusammenleben mit der benachbarten Bevölkerung zu gestalten. Sie engagieren sich im Naturschutz, in nachhaltiger Land- und Forstwirtschaft und streben ein friedliches Nebeneinander, unter Bewahrung der unterschiedlichen Kulturen an. Unterstützung finden sie dabei sowohl von staatlicher Seite als auch von internationalen Organisationen. Eine davon ist die in Göttingen ansässige:

Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV), gegründet 1970, die sich weltweit für den Schutz von religiösen und ethnischen Minderheiten einsetzt.

Für das Thema Ashaninka zuständig und Ansprechpartnerin und in unserem Sinne „Social Entrepreneur" für Balloon ist Dr. Eliane Fernandes Ferreira, Ethnologin und Anthropologin.

Frau Dr. Fernandes forschte von 2004 bis 2017 bei den Asháninka-Indigenen vom Fluss Amônia im Amazonasgebiet Brasiliens im Bundesstaat Acre. Im Jahr 2007 promovierte sie über die Nutzung des Internets durch die brasilianischen Indigenen an der Universität Bremen. In Deutschland hat sie Bücher und Artikel zur Situation der indigenen Völker Brasiliens veröffentlicht. Seit 2022 arbeitet sie als Referentin bei der Gesellschaft für bedrohte Völker und reist weiterhin zu den Asháninka nach Brasilien und Peru.

Projektförderung durch Treuenfels/Balloon